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Der Prophet, der zornig war.

Selbst wenn wir nicht gehorchen, nicht mit Gottes Handeln übereinstimmen, seine Wege nicht verstehen und es eigentlich nicht verdient hätten, so ist Gott doch immer noch da und gross an Liebe, Güte Barmherzigkeit und Gnade…

Im Buch Jona geht es in erster Linie nicht um die Botschaft des Propheten an die Stadt Ninive, sondern mehr um Jonas Geschichte.

Wie die anderen Propheten wurde auch Jona von Gott berufen, doch im Gegensatz zu seinen Kollegen, weigerte sich Jona Gottes Berufung zu folgen und floh stattdessen vor seinem Angesicht (als ob ihm das gelingen könnte…).

Jona trägt die Konsequenzen für sein Handeln: Zuerst wird er vom Schiff über Bord geworfen und dann von einem Fisch verschluckt, den Gott vorbeischickte. Nach seiner Busse und seinem Gebet im Bauch des Fisches, vergingen drei Tage und drei Nächte, bis Gott ihn wieder rausliess.

Mit einer zweiten Chance erfüllte er Gottes Auftrag und verkündete die vernichtende Botschaft für Ninive.
Ninive erkannte, dass es schlecht um sie stand. Ihre Bosheit war vor Gottes Angesicht gekommen und sie wollten umkehren. Sie taten alles in der Hoffnung, Gott würde sie verschonen.

Tatsächlich sah Gott Ninives Handeln und war gnädig mit ihnen, er verschonte sie.

Jona war damit gar nicht zufrieden, schliesslich war es genau das, was er am Anfang befürchtete. “Du bist ein gnädiger und barmherziger Gott, langmütig und von großer Gnade und das Unheil reut dich!”, beschwerte Jona sich.

So stellen sich uns nun am Ende des kleinen Prophetenbuches folgende Fragen:

• War es richtig von Jona so wütend auf Gottes Gnade für Ninive zu sein?
  • Wenn ja, warum? Wenn nein, warum?
• Warum erkannte Jona nicht, dass Ninive dieselbe Gnade erhielt wie er?
• Was bedeutet Gnade für mich?
• Kann ich mir die Gnade verdienen? Haben sich Jona und Ninive die Gnade verdient?