Die 12 Propheten – Amos
Der Prophet, der vor Habgier und Ungerechtigkeit warnt.
Amos war ein wohlhabender Herdenbesitzer aus Tekoa, einem Ort in Juda. Er hatte einen Beruf und war nur Prophet auf Zeit. Gott selbst hat ihn gegen seinen Willen aus seinem Beruf gerissen. Amos kündigt das Gericht an, denn Israel hat seinen Gott verlassen.
Er führt den Auftrag Gottes aus, erfährt dabei aber Ablehnung und Leiden. Seine Botschaft untergrub die Staatsideologie und gefährdete das Königshaus, weil es einem Aufruf zur Revolution gleich kam. Er wurde des Landes verwiesen. Das Südreich lebte in einer wirtschaftlich guten Zeit, der internationale Handel brachte Kaufleuten grossen Wohlstand und sie sahen das als Jahwes Segen an. Aber mit dem Reichtum wuchsen auch Ungerechtigkeit und Habgier. Die Armen wurden ausgebeutet und die Reichen beherrschten alles und der Glaube erstarrte.
Diejenigen, die jedoch jetzt schon Gottes Wort ernst nehmen, ihnen gilt das Wort des kommenden Heils. Gott ist der Herr und Richter aller Völker, Israel hat sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht. Der Mensch ist für sein Tun verantwortlich. Sie waren nicht schuldig, dass sie Gott nicht verehrten, sondern dass sie den Menschen, der doch als Ebenbild Gottes erschaffen ist, nicht achteten. Israel glaubte Amos nicht, sie waren sorglos, denn Unglück schien weit weg zu sein. Am Schluss endet das Buch aber mit einem triumphalen Finale, Gott wird wiederaufrichten und Gottes neue Welt bricht an (Amos 9,11-15).
Amos warnt davor, dass Wohlstand bequem machen kann. Leben wir auf Kosten anderer Menschen? Wenn wir Gott anbeten, aber unseren nächsten nicht achten und ausbeuten, dann trifft uns das Gericht genauso. Glaube und Nächstenliebe leben gehören eng zusammen. Wir brauchen Mut, es braucht immer jemand, der etwas anders macht. Wir finden immer Gründe, warum wir etwas nicht machen können. Amos fordert uns dazu auf trotzdem Nächstenliebe zu leben!
Zur Vertiefung:
Bibeltext: Amos 6,1-14
- Gott hat diese Gerichtsworte zum Volk Israel gesagt, aber könnten diese auch für die Schweizer/innen gemeint sein?
- Hatten Sie schon einmal Angst vor Gott?
- Wo sehen Sie heute Ungerechtigkeit in der Welt?
- Was könnte mit der süssen Frucht der Gerechtigkeit (V12) gemeint sein?
- Was können Sie ganz konkret gegen Ungerechtigkeit tun?
- Israel war überheblich, weshalb und sind wir das heute auch?
- Das Volk hat die Feste gefeiert und auch Gott angebetet und trotzdem tadelte Gott sie, warum?
- Wie sieht es in Ihrem Leben aus? Müssen Sie sich auch angesprochen fühlen? Was können Sie tun?